Fünf hundert Bäume weltweit und im Luthergarten

15. března 2012

"Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen." So soll Dr. Martinus Luther gesprochen haben und inspirierte damit durch die Jahrhunderte immer wieder Menschen und Kirchen, ein Bäumchen oder auch viele zu pflanzen. Es war nicht immer ein Apfelbäumchen, es konnte auch ein Kirschbäumchen sein, eine Eiche oder eine Linde. Oder ein Ahorn wie am Palmsonntag, den 17. April 2011, in Valašské Meziříčí, einer mährischen Stadt, in der der lutherische Pfarrer und Liederdichter Jiří Třanovský/Tranoscius (1592-1637) in den Jahren 1615 bis 1622 gewirkt hat. Dort versammelten sich so um die sechzig Gäste und Gemeindeglieder der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) zu einem Gottesdienst unter freiem Himmel unweit der Kirche und pflanzte ein Ahornbäumchen. Die Predigt hielt Pfarrer Daniel Ženatý, der 1. Stellvertreter des Synodalseniors, der der Gemeinde dafür dankte, dass sie für die gesamte EKBB die Aufgabe übernommen hat, ein Bäumchen zu pflanzen.

Die Pflanzung des Bäumchens im Wittenberger Luthergarten erfolgte Anfang November 2011, wenn Pfarrerin Lenka Rizdonová aus der Gemeinde Prag-Střešovice in Wittenberg einen internationalen Studienkurs über das Werk Martin Luthers besuchte und in diesem Rahmen das Bäumchen für die EKBB pflanzte.

Natürlich hat dieses Bäumchen seine Geschichte, die ganz direkt mit Martin Luther zu tun hat, und mit dem Luthergarten in Wittenberg. Ein spannendes Projekt, das im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Lutherjubiläums 2017 entstanden ist. Als man sich überlegte, wie man die ganze Welt und die ganze Ökumene in die Feier des Luther-Jubiläums einbeziehen könnte, da wurde die schöne Idee geboren: wir schaffen in Wittenberg einen Luthergarten und laden Kirchen in aller Welt dazu ein, mit uns im Luthergarten Bäume zu pflanzen, als Zeichen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, die alle Christinnen und Christen über alle Grenzen hinweg verbinden. Fünf hundert Bäume sollen an die 500 Jahre erinnern, die seit dem Thesenanschlag von Martin Luther an der Schlosskirche in Wittenberg vergangen sind.

Und so ging eine Einladung an die Kirchen in aller Welt: Pflanzt mit uns Bäumchen im Luthergarten in Wittenberg und pflanzt in Eurem Land, in Eurer Kirche gleichzeitig ein Partnerbäumchen, das Teil dieses internationalen Netzes von Bäumen sein wird, so wie wir Teil eines Netzwerkes von Kirchen in aller Welt sind. Kirchen verschiedener Konfession, die miteinander verbunden sind im Respekt vor der Bewegung der Reformation, die von Martin Luther wichtige Anstösse bekommen hat. (Siehe auch www.luthergarten.de)

Gerhard Frey-Reininghaus/DaZ