Zur Unterstützung der demokratisch gesinnten Opposition veranstaltete die beim Synodalrat der EKBB wirkende Kommission für Kuba am 18. März den Tag für Kuba. Dieses Happening fand bereits zum vierten Mal statt – nach Brünn, Olmütz und Königgrätz nun in Prag. Am Programm beteiligten sich auch die gemeinnützige Organisation Menschen in Not und die Pfarrei St. Thomas auf der Prager Kleinseite.
Die Organisatoren, in Tschechien lebende Kubaner und zahreiche Gäste kamen auf dem Kreuzherrenplatz an der Karlsbrücke zusammen. Synodalsenior Joel Ruml hielt eine kurze Ansprache und der Theologe Tomáš Halík trug eine einführende Botschaft vor. Es waren Worte über die Bedeutung der Ereignisse auf der Krim zu hören. Bischof Václav Malý segnete den sich formierenden Zug, der sich über die Karlsbrücke zur Kirche St. Thomas auf der Kleinseite begab. Der Zug mit weißen Luftballons und weißen Regenschirmen symbolisierte die Unterstützung für die „Damas de Blanco“, die Damen in Weiß. Dies ist eine Vereinigung von Frauen, Müttern, Schwestern und Töchtern politischer Gefangener auf Kuba, die sich in Havanna regelmäßig treffen und durch stille Demonstrationen in weißer Kleidung und mit weißen Blumen auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen. Beim ökumenischen Gottesdienst predigte der stellvertretende Synodalsenior Pavel Kašpar. Die gemeinsamen Gebete für Christen und Nichtchristen auf Kuba und für den Frieden auf der ganzen Welt wurden durch das Entzünden von Kerzen symbolisiert und am Ende fand eine Sammlung statt, deren Erlös für die Arbeit mit Kindern auf Kuba bestimmt ist.
Der letzte Teil des Programms war eine Podiumsdiskussion moderiert von Ondřej Juřík von der Organisation Menschen in Not, bei der Francis Sánches aus Kuba, Bischof Václav Malý und Milan Jakobec, ehemaliger Chargé d’affaires der Tschechischen Republik auf Kuba, sprachen und mit denen, die das Thema interessierte, debattierten. Ein angenehmer Programmpunkt war lateinamerikanische Musik in der Darbietung des Trios Los Cumbancheros.
Ob sich „etwas ändert oder nicht“, muss sich nicht sofort zeigen. Jede finanzielle oder auch moralische Unterstützung, jedes Gebet und jede öffentlich ausgesprochene Solidarität kann jedoch die Wahrnehmung der tschechischen Gesellschaft beeinflussen, damit sie in der Unterstützung der demokratischen Entwicklung und dem Bemühen um eine Abschaffung der sozialistischen Ordnung auf Kuba nicht nachlässt.
Daniela Ženatá