Ein Wort zum Abschied
Oliver Manfred Engelhardt, Ph.D (1975) wurde in Lichtenfels in Deutschland geboren. Er hat Slawistik (Polnisch und Tschechisch) studiert und mit der Arbeit in der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder Fuß gefasst. In Tschechien hat er geheiratet und hat zwei kleine Töchter. Jetzt verlässt er die Ökumeneabteilung der Zentralen Kirchenkanzlei und geht zu einem neuen Arbeitgeber, wo er weiterhin die deutsch-tschechischen Beziehungen pflegen und unterstützen wird. Vor dem Weggehen haben wir ihm ein paar Fragen gestellt und wünschen ihm Gottes Schutz auf seinem weiteren Lebensweg.
Wohin gehst Du nach zehn Jahren Arbeit in der Ökumeneabteilung der Zentralen Kirchenkanzlei?
Stimmt, es fehlten nur ein paar Wochen und es wären zehn Jahre geworden, die ich in der Kirchenzentrale gearbeitet habe. Ich gehe zum Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Worin bestand Deine Arbeit für die Kirche und welche Tätigkeiten erwarten Dich am neuen Arbeitsplatz?
Als ich im Jahr 2004 begonnen habe, hatte ich eine zeitlich befristete Stelle zur Vorbereitung der Christlichen Begegnungstage 2005 in Prag. Nach und nach habe ich bei vielen Tätigkeiten der Ökumeneabteilung mitgearbeitet – Pflege der Beziehungen zu ausländischen Partnern, ökumenische Veranstaltungen (z.B. der Kirchentag), ich habe Programme für Gruppen aus dem Ausland vorbereitet, habe die EKBB an verschiedenen Stellen vorgestellt und habe viel übersetzt und gedolmetscht. Beim sog. Runden Tisch kamen all diese Tätigkeiten zusammen. In letzter Zet habe ich mich vor allem um Projekte und finanzielle Unterstützung gekümmert, wo es irgendwo in der Kirche notwendig war. Dabei hat mir gefallen, dass ich viele Aktivitäten in den Gemeinden kennen gelernt habe. Ich habe eine Menge Projektanträge geschrieben und dann natürlich auch Berichte und Abrechnungen. Eine Zeit lang habe ich auch die Fundraisingabteilung verwaltet und so habe ich nicht nur mit ausländischen Geldgebern verhandelt, sondern auch mit tschechischen Stiftungen und Ministerien.
In meiner neuen Arbeit werde ich ebenfalls Projekte bearbeiten. Nun werde ich die Anträge aber nicht mehr schreiben, sondern lesen. Zu meiner neuen Arbeit gehören auch die Beratung von Antragstellern und die Vorbereitung von Projekten für die Entscheidungen des Verwaltungsrats.
Als Deutscher und Bohemist mit hervorragenden Tschechischkenntnissen hast Du im Hus-Haus deutliche Spuren hinterlassen. Gehst Du mit schwerem oder mit leichtem Herzen?
Dass die Reformation in Böhmen früher als in Deutschland war, haben wir schon in der Schule gelernt (oder war es der Konfrimandenunterricht?) In meinem Studium habe ich mich auch mit altem Tschechisch beschäftigt, etwa dem der Kralitzer Bibel und mit der Geschichte der Böhmischen Länder. Das alles war Theorie. Im Hus-Haus war ich dann auf einmal Zeuge, wie die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder vor diesem Hintergrund lebt und habe am eigenen Leib erlebt, wie lebendig diese großen Traditionen sind. Dafür bin ich sehr dankbar. Mit Ausnahme einiger schwererer Zeiten, war das eine sehr schöne Arbeit. Ich habe viel über die EKBB gelernt, über Kommunikation und überhaupt wie zwischenkirchliche Kontakte gepflegt werden. Dafür danke ich meinen Kollegen aus der Ökumeneabteilung von Herzen.
Was würdest Du Deinem Nachfolger empfehlen? Was sollte man auf der Stelle des Fundraisers, Dolmetschers und Referenten in der Ökumeneabteilung als Erstes angehen?
Das sind sehr unterschiedliche Tätigkeiten. Dolmetschen muss man üben. Bei Übersetzungen von Texten des Synodalseniors liegt die Tiefe in der Regel anderswo, als es auf den ersten Blick scheint. Aber diese netten Tätigkeiten sind eher Nebensachen. Vor allem empfehle ich, sich mit den allgemeinen Regeln und Prozessen in der Zentralen Kirchenkanzlei vertraut zu machen. Die Vorgehensweisen, die projektbezogene Gelder betreffen, müssen weiter entwickelt und präzisiert werden. Wichtig ist eine gute Kommunikation mit allen Kollegen in der Zentralen Kirchenkanzlei, damit Fördermittel und Zuschüsse effektiv genutzt werden und der Kirche zum Besten dienen.
Welche weiteren Pläne hast Du für Deine persönliche und berufliche Zukunft?
Jetzt fange ich beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds an. Weitere Pläne habe ich erst einmal nicht.
Die Fragen stellte: Daniela Ženatá